Über den Landauer Klimarat
Welche Rolle spielt Klimaschutz in Landau? Im Klimarat beraten Landauerinnen und Landauer, was hier vor Ort bei konkreten Fragestellungen in den vier Handlungsfeldern Wärme, Energie/Strom, Mobilität und Ernährung zu tun ist und finden gemeinsam Lösungen. Im September 2024 wird sich der Klimarat zusammenfinden, 21 Menschen sind dabei. Geplant sind rund acht Sitzungen bis zum Sommer 2025. Im Anschluss werden die ausgearbeiteten Empfehlungen dem Landauer Stadtrat übergeben und von den Stadtratsmitgliedern besprochen.
Wer konnte sich bewerben?
Bei der Zusammensetzung des Klimarates sind verschiedene Merkmale einer Person berücksichtigt worden. Im Klimarat sind zum Beispiel vier Personen 19 Jahre alt oder jünger und drei Personen älter als 70 Jahre alt. In ihren Bewerbungen haben interessierte Personen ein wenig über sich erzählt.
Diese persönlichen Angaben sind von zwei Mitarbeitenden der Klimastabsstelle bearbeitet worden. Danach gingen die Daten anonymisiert und verschlüsselt an einen wissenschaftlichen Mitarbeiter der RPTU am Campus Landau. Herr Philipp Risch aus der Abteilung Soziologie hat die Ziehung der Stichprobe vorgenommen. Nur eine Person der Klimastabsstelle konnte die Verknüpfung zwischen den persönlichen Angaben der Interessierten und der Losnummer herstellen.
Die glücklichen 21 Mitglieder des Klimarates sind informiert worden und beraten nun über Empfehlungen für den Landauer Stadtrat.
Rebecca und Johannes - Zwei aus dem Klimarat
Rebecca Froeck und Johannes Pelzel könnten unterschiedlicher kaum sein: Sie, 17 Jahre alt, Schülerin aus Nußdorf, er, 77 Jahre alt, ehemaliger Lehrer und Rentner in der Innenstadt von Landau. Was die beiden verbindet? Ihr Engagement im Klimarat Landau. Beide setzen sich dafür ein, dass ihre Stadt in Zukunft nachhaltiger und lebenswerter wird.
Für Rebecca ist das Thema Klimaschutz schon früh durch das politische Engagement ihrer Eltern in den Fokus gerückt. „Es ist das wichtigste Thema für die Zukunft, weil es unsere Zukunft direkt beeinflusst“, sagt sie bestimmt. Besonders wichtig sind ihr die Themen Verkehr und Mobilität. „Die Radwege müssen sicherer werden und die Busverbindungen ausgebaut, vor allem zu den Schulen“, erklärt sie. Der Klimarat ist für sie eine Möglichkeit, als junge Person gehört zu werden und direkt Einfluss zu nehmen. „Es ist wichtig, dass wir jungen Menschen mitmachen und unsere Meinung sagen dürfen – wir werden normalerweise viel zu wenig gehört.“
Johannes Pelzel hat seinen Zugang zum Klimaschutz über seine Partnerin gefunden. Als ehemaliger Lehrer und politisch aktiver Mensch ist er überzeugt davon, dass Klimaschutz in den Mittelpunkt politischer Diskussionen gehört. „Mir geht es darum, die Lebensbedingungen in Landau allgemein – heute und in Zukunft - zu verbessern“, betont er. Kein Mensch, jung oder alt, sollte heute oder morgen unter dem Klimawandel leiden müssen. Beide erhoffen sich vom Klimarat, dass Themen ausführlich besprochen und die endgültigen Empfehlungen den Stadtrat und die Öffentlichkeit zum Nachdenken und klimafreundlichem Handeln anregen.
Rebecca und Johannes haben durch ihre Beteiligung im Klimarat die Möglichkeit, ihre unterschiedlichen Lebensrealitäten in die Diskussion einzubringen. Während Rebecca die Zukunft der Jugend in den Vordergrund stellt, spricht Johannes aus der Erfahrung eines langen Lebens. Was beide eint, ist die Hoffnung, dass der Klimarat echte Veränderungen anstoßen kann – und dass ihre Stadt durch die Arbeit des Gremiums nachhaltiger und lebenswerter wird. Ihre Geschichten zeigen: Klimaschutz kennt kein Alter. Jung und Alt arbeiten hier zusammen, um Landau fit für die Zukunft zu machen.
Wie läuft das Verfahren in Landau ab?
In der Südpfalzmetropole leben etwas weniger als 50.000 Menschen. Im Klimarat soll sich ein "Mini-Landau" zusammenfinden: Es diskutieren etwas mehr Frauen als Männer im Gremium, weil in unserer Stadt der Frauenanteil bei knapp 52 % liegt. Im Rat kommen Jugendliche und Seniorinnen, Studierende und Rentnerinnen, Anwohnender Stadtdörfer und der Innenstadt zusammen. Alle Personen haben unterschiedliche Perspektiven auf das Thema Klima. Interessierte konnten sich für die Teilnahme am Landauer Klimarat im Juli und August 2024 bewerben. Die Teilnehmenden wurden unter den Bewerbenden ausgelost.
Im Klimarat können Menschen mitmachen, die mindestens 16 Jahre alt sind und ihren Hauptwohnsitz in Landau in der Pfalz haben. Personen, die ab Herbst 2024 als ständiges oder stellvertretendes Mitglied in einem beschlussfähigen Gremium der Stadt Landau aktiv sind, können nicht teilnehmen.
Für die Teilnahme am Klimarat ist kein Vorwissen nötig. Allen wichtigen Informationen erhalten die Teilnehmenden im Laufe des Verfahrens. Vor der konstituierenden Sitzung gab es für die Teilnehmenden übersichtliches Material zum Klimaschutz in Landau. In jeder Sitzung gibt es Input von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und Mitarbeitenden der Stadtverwaltung. Während des Verfahrens ist es wichtig, dass sich der Klimarat auf die Handlungsmöglichkeiten der Stadt Landau konzentriert. Damit dies gelingt, helfen Rückmeldungen aus den Fachämtern.
Der Klimarat wird sich gemeinsam Wissen erarbeiten. Als Expertinnen und Experten für ihre Lebenslage und mit ihrem persönlichen Blick auf die Stadt machen sie bei diesem Beteiligungsformat mit. Dabei ist es gleichgültig, wie lang eine Person schon in Landau lebt oder welches Wissen sie über den kommunalen Klimaschutz hat.
Wie geht es im Herbst weiter?
Bei einem ersten Treffen Ende September hat sich die Gruppe kennengelernt. Am 5. Oktober 2024 steigt der Klimarat dann in die Gremienarbeit ein und die erste Sitzung des Klimarates kann stattfinden. Los geht es mit dem Handlungsfeld Ernährung. Pro Sitzung erhalten die Mitglieder eine pauschale Vergütung von 22,50 Euro als Entschädigung für den Aufwand. Der Klimarat trifft sich in barrierefreien Räumlichkeiten in der Innenstadt. Die Sitzungstermine für das Jahr 2024 stehen fest. Der Klimarat trifft sich immer samstags im Zeitraum zwischen 9:30 und 12:30 Uhr:
- 5. Oktober 2024
- 26. Oktober 2024
- 16. November 2024
- 30. November 2024
Alle organisatorischen Fragen werden in der ersten Sitzung im Oktober geklärt werden.