
Zum Abschlussbericht
Welche Rolle spielt Klimaschutz in Landau? Im Landauer Klimarat berieten 21 Bürgerinnen und Bürger zu konkreten Fragestellungen in den Handlungsfeldern Wärme, Energie/Strom, Mobilität und Ernährung, um gemeinsam Lösungen zu finden.
Zwischen Oktober 2024 und April 2025 tagte das Gremium insgesamt neunmal. Die ausgearbeiteten Empfehlungen wurden von den Mitgliedern selbst verfasst. Im Anschluss wurden die Empfehlungen dem Stadtrat übergeben und von den Stadtratsmitgliedern besprochen.
Die PDF-Datei des Abschlussberichts können Sie hier herunterladen:

Wie geht es weiter?
Der Landauer Klimarat hatte von September 2024 bis April 2025 beraten und anschließend seine Empfehlungen für den Stadtrat verfasst. Diese wurden am 4. September 2025 im Umweltausschuss und am 9. September 2025 im Stadtrat vorgestellt.
Bürgerinnen und Bürger konnten die Vorstellung im Ratssaal verfolgen oder den Stadtrat im Live-Stream der Stadt mitverfolgen. Die Empfehlungen des Klimarats stehen seitdem hier zum Herunterladen bereit.
Der Stadtrat hat sich außerdem verpflichtet, die Empfehlungen des Klimarats zu prüfen und darüber zu entscheiden. In den Fachausschüssen werden die einzelnen Vorschläge nach der Vorstellung im Stadtrat behandelt. Dieser Prozess wird voraussichtlich ein bis zwei Jahre dauern.
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Häufig gestellte Fragen
Zentrale Forderungen des Klimarates
Der Klimarat in Landau verfolgt eine klare Idee: Bürgerinnen und Bürger erarbeiten gemeinsam Empfehlungen zu den wichtigen Klimafragen unserer Stadt. Diese Vorschläge fließen dann in die Diskussionen des Stadtrats ein. Grundlage dafür sind aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse, aber auch die ganz unterschiedlichen Erfahrungen und Hintergründe der Ratsmitglieder. Herausgekommen sind konkrete Handlungsempfehlungen in den Bereichen Landwirtschaft, Energie, Wärme sowie Mobilität und Flächenentsiegelung.
Landwirtschaft
Städtische Flächen sollen künftig ausschließlich ökologisch und klimaschonend bewirtschaftet werden. Bei der Vergabe von Pachtflächen schlägt der Rat ein Punktesystem vor. Falls eine solche Verpachtung nicht möglich ist, sollen die Flächen in die Hand der Stadt zurückgehen und als ökologische Vorbildflächen oder Ausgleichsflächen dienen. Wichtig ist: Landwirtinnen und Landwirte sollen ihre bisherigen Subventionen weiterhin behalten.
Energie
Die Stadt soll den Ausbau von Windkraftanlagen in Mörlheim und am Taubensuhl konsequent vorantreiben. Auch Photovoltaikanlagen – auf Dächern wie auf Freiflächen – sollen verstärkt gefördert werden.
Darüber hinaus soll Energiesparen attraktiver und erlebbarer werden: Mit spielerischen Ansätzen („Gamification“) könnten Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen über Stromsparmöglichkeiten informiert werden – und darüber, wie sich das im Geldbeutel bemerkbar macht. Beratungsangebote sollen stärker beworben und der Nutzen von Smart Metern (intelligenten Strommesssystemen) soll erklärt werden. Beim Erwerb solcher Geräte soll es zudem Unterstützung geben.
Wärme
Für das städtische Fernwärmenetz empfiehlt der Rat eine abgestufte Pflicht zum Anschluss und zur Nutzung: Alle Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer sollen sich anschließen, und bei vermieteten Gebäuden soll die Nutzung verpflichtend sein, wenn Fernwärme die günstigste Heizvariante ist.
Beim Thema Gebäudedämmung setzt der Klimarat auf intensive Beratung und auf eine wohlwollende Auslegung von Baurecht, zum Beispiel bei Denkmalschutz, um Klimaschutzmaßnahmen nicht auszubremsen.
Für Hitzeschutz sollen mehr Stadtbäume gepflanzt und Fassadenbegrünungen gefördert werden. Zusätzlich wird eine Machbarkeitsstudie für eine Biomassepyrolyse vorgeschlagen, die Wärme für Landau liefern könnte. Auch eine Pflanzenkohleproduktion aus Grünschnitt beim Entsorgungs- und Wirtschaftsbetrieb Landau (EWL) soll geprüft werden.
Mobilität und Flächenentsiegelung
Die Straßenplanung soll sich am Grundsatz orientieren: So wenig versiegelte Straße wie möglich und nur so viel wie nötig. Ziel ist es, den Anteil der Grünflächen auf mindestens 10 Prozent zu verdoppeln. Wenn Entsiegelung nicht möglich ist, sollen Ausgleichsflächen geschafft werden oder zumindest Verschattungsmaßnahmen ergriffen werden.
Außerdem empfiehlt der Rat, den Autoverkehr in der Innenstadt zu reduzieren. Dazu gehört:
- das ÖPNV-Angebot stärker zu bewerben,
- Carsharing auszuweiten,
- Busverbindungen ins Umland zu verbessern und Zugverbindungen auszubauen,
- sowie Busspuren einzurichten und finanzielle Anreize für die Abmeldung privater Autos zu schaffen.
Fortführung des Klimarats
Zum Schluss spricht sich der Klimarat dafür aus, dass der Rat auch künftig fortgeführt werden soll. Die vielfältige Zusammensetzung des Gremiums war eine große Bereicherung – ebenso wie die wissenschaftlichen und städtischen Vorträge. Diese sollen weiterhin Teil der Arbeit sein, künftig möglichst auch mit ausgewogener Geschlechtervertretung bei den Vortragenden. Außerdem sollen kommende Klimaräte schon im Vorfeld stärker in die Themenauswahl einbezogen werden.