Welche Regeln galten im Klimarat?

Jede Person im Klimarat durfte während der Sitzung Fragen stellen, Vorschläge für Empfehlungen machen und sich an der Diskussion beteiligen. An der Schlussabstimmung nahmen alle Anwesenden teil. Pro Sitzung erhielten die Mitglieder eine Aufwandsentschädigung.

Für den Klimarat galten klare und verständliche Regeln, denn die Prinzipien waren öffentlich. Die Sitzungen durchliefen verschiedene Phasen und waren allesamt nicht öffentlich, denn die Diskussionen unter den Teilnehmenden waren vertraulich. Die Einhaltung der Regeln erfolgte durch den Klimarat selbst und wurde von der Moderation begleitet.

Alle Teilnehmenden bekamen eine Einführung, um sich mit ihrer Rolle vertraut machen zu können. Das Wissen im Rat wurde gemeinsam erlernt und Fertigkeiten eingeübt; Vorwissen war nicht nötig. Alle Mitglieder des Klimarats konnten ihre Meinungen und Ansichten frei äußern. Im Klimarat gingen die Teilnehmenden respektvoll miteinander um.

Wie kann ich mir eine Sitzung des Klimarats vorstellen?

Im Klimarat wurden über einen Zeitraum von etwa sieben Monaten konkrete Fragestellungen in vier Handlungsfeldern besprochen. Im Mittelpunkt standen die folgenden Schwerpunkte: Ernährung, Energie und Strom, Mobilität und Wärme. Ein Thema wurde in zwei bis drei Sitzungen bearbeitet.

Die Sitzungen des Landauer Klimarats fanden stets an Samstagvormittagen im Sitzungszimmer der Roten Kaserne statt. Begleitet wurde das Gremium von einer professionellen Moderation; für organisatorische Fragen standen durchgängig Mitarbeitende der Klimastabsstelle zur Verfügung. Spätestens um 13 Uhr konnten die Teilnehmenden in ihr Wochenende starten.

 

Aufbau von Wissen

Mithilfe von zwei Vorträgen wurden alle Anwesenden auf den gleichen Stand gebracht. Als erstes wurden allgemeine Informationen zum jeweiligen Handlungsfeld und zum Klimaschutz präsentiert (zum Beispiel zum Thema „Klimaanpassung und Stadtplanung“). Die Expertinnen und Experten für den ersten Vortrag waren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, zum Beispiel von der Universität in Landau.

Dann wurde die Perspektive der Stadtverwaltung Landau vermittelt: Das reichte von den Inhalten des Klimaschutz- oder Mobilitätskonzeptes bis hin zu den Plänen zur kommunalen Wärmeplanung oder der Planung des Landauer Busverkehrs. Nach den Vorträgen gab es ausreichend Zeit für Rückfragen.

 

Beratung und Abstimmung

Nachdem alle Mitglieder die gleiche Grundlage erhalten hatten, ging es in die nächste Phase: Die genauen Fragestellungen im Handlungsfeld wurden präsentiert. Danach konnten die Anwesenden in kleinen Gruppen diskutieren und überlegen: Was kann die Stadt Landau tun, um das Problem zu lösen? Durch ihre eigene Perspektive auf das Thema und das Wissen der Expertinnen und Experten entwickelten sie Empfehlungen für die Politik. Dabei standen Mitarbeitende der Verwaltung immer zur Seite, um weitere Fragen zu klären.

In großer Runde wurden gemeinsam die Ergebnisse der Gruppenarbeiten besprochen und diskutiert. Gegen Ende der Sitzungen kam es zum wichtigsten Teil: der Abstimmung. Die Mitglieder des Klimarats stimmten über die vorgeschlagenen Empfehlungen ab. Die Ergebnisse wurden durch den Klimarat selbst festgehalten und schlussendlich im Stadtrat im September 2025 vorgestellt.

Rebecca und Johannes - Zwei aus dem Klimarat

Rebecca Froeck und Johannes Pelzel könnten unterschiedlicher kaum sein: Sie, 17 Jahre alt, Schülerin aus Nußdorf, er, 77 Jahre alt, ehemaliger Lehrer und Rentner in der Innenstadt von Landau. Was die beiden verbindet? Ihr Engagement im Klimarat Landau. Beide setzen sich dafür ein, dass ihre Stadt in Zukunft nachhaltiger und lebenswerter wird.

Für Rebecca ist das Thema Klimaschutz schon früh durch das politische Engagement ihrer Eltern in den Fokus gerückt. „Es ist das wichtigste Thema für die Zukunft, weil es unsere Zukunft direkt beeinflusst“, sagt sie bestimmt. Besonders wichtig sind ihr die Themen Verkehr und Mobilität. „Die Radwege müssen sicherer werden und die Busverbindungen ausgebaut, vor allem zu den Schulen“, erklärt sie. Der Klimarat ist für sie eine Möglichkeit, als junge Person gehört zu werden und direkt Einfluss zu nehmen. „Es ist wichtig, dass wir jungen Menschen mitmachen und unsere Meinung sagen dürfen – wir werden normalerweise viel zu wenig gehört.“

Johannes Pelzel hat seinen Zugang zum Klimaschutz über seine Partnerin gefunden. Als ehemaliger Lehrer und politisch aktiver Mensch ist er überzeugt davon, dass Klimaschutz in den Mittelpunkt politischer Diskussionen gehört. „Mir geht es darum, die Lebensbedingungen in Landau allgemein – heute und in Zukunft - zu verbessern“, betont er. Kein Mensch, jung oder alt, sollte heute oder morgen unter dem Klimawandel leiden müssen. Beide erhoffen sich vom Klimarat, dass Themen ausführlich besprochen und die endgültigen Empfehlungen den Stadtrat und die Öffentlichkeit zum Nachdenken und klimafreundlichem Handeln anregen. 

Rebecca und Johannes haben durch ihre Beteiligung im Klimarat die Möglichkeit, ihre unterschiedlichen Lebensrealitäten in die Diskussion einzubringen. Während Rebecca die Zukunft der Jugend in den Vordergrund stellt, spricht Johannes aus der Erfahrung eines langen Lebens. Was beide eint, ist die Hoffnung, dass der Klimarat echte Veränderungen anstoßen kann – und dass ihre Stadt durch die Arbeit des Gremiums nachhaltiger und lebenswerter wird. Ihre Geschichten zeigen: Klimaschutz kennt kein Alter. Jung und Alt arbeiten hier zusammen, um Landau fit für die Zukunft zu machen.