Klimaschatz - Landaus Klimahelden: Nils Schüßler – Gründer eines nachhaltigen Cafés

Wer Nils Schüßler in seinem "Café Zur Krummbeere” in der Thomas-Nast-Straße besucht, merkt schnell hier geht es um mehr als nur gutes Essen. Es geht um Haltung, Überzeugung und ein Lebensgefühl. „Ein Café zu eröffnen war schon immer so ein Kindheitstraum von mir“, erzählt der 34-Jährige. Gelernt hat er ursprünglich etwas ganz anderes: Er arbeitete als Chemisch-technischer Assistent und Nanotechnologe in der Industrie, bevor er sich ganz bewusst umentschied. „Ich wollte etwas schaffen, das ich mit eigenen Händen mache. Ich wollte mit Menschen arbeiten und nicht nur vor dem Computer sitzen.“

Vegan. Regional. Bezahlbar. Und bitte keine Avocados.

Von Anfang an stand für Nils fest, dass sein Café nicht nur lecker, sondern auch nachhaltig sein soll. Deshalb ist alles vegan, vieles kommt aus der Region. Statt exotischem Superfood setzt er auf heimische Alternativen. „Ich arbeite zum Beispiel mit Platterbsen und Lupinen von einem Biolandhof aus Baden-Württemberg. Und unser Hummus aus Platterbsen schmeckt super lecker, da braucht es keine Kichererbsen aus Übersee.“ Auch Lebensmittelverschwendung ist für ihn ein No-Go. Nils verwendet bewusst sogenannte B-Ware, also Gemüse, das Supermärkte nicht mehr wollen, weil es nicht perfekt aussieht. „Ob die Kürbisse nun eine grüne Schale haben, weil sie eine harmlose Virusinfektion hatten oder Unmengen an Gurken überproduziert wurden. Das Produkt schmeckt am Ende genauso. Warum sollte das weggeworfen werden?“ Seit acht Jahren lebt Nils selbst vegan und auch sein Alltag ist von Nachhaltigkeit geprägt. Und genau so führt er auch sein Café: ehrlich, offen, mit Leidenschaft fürs Kochen und einem Herz für Menschen. „Ich möchte, dass sich bei uns alle willkommen fühlen und sich jeder etwas leisten kann.“ Sein Tipp an alle, die nachhaltiger leben wollen: „Einfach mal ausprobieren. Man kann nichts falsch machen. Kocht mal was Neues, testet ein veganes Gericht. Das geht einfacher als man denkt.“ Nils kennt nicht nur seine Landwirt*innen persönlich, er nimmt sich auch Zeit für seine Gäst*innen. Ein kurzes „Was darf´s sein?“ reicht ihm nicht. Stattdessen entstehen echte Gespräche und ein Ort an dem sich alle wohlfühlen dürfen. Und sein Konzept geht auf: Top-Bewertungen, ein treues Stammpublikum aus Studierenden, Familien und Rentner*innen und ein Platz im Pfälzer Restaurantführer sprechen für sich.