Ich möchte mitmachen. Was muss ich über den Klimaschutz in Landau wissen?

Die kurze Antwort: Für die Teilnahme am Klimarat ist kein Vorwissen nötig. Alle wichtigen Informationen erhalten Sie im Laufe des Verfahrens.

Die etwas längere Antwort: Vor der ersten Sitzung gibt es für die Teilnehmenden Informationen zum Ablauf des Klimarats und übersichtliches Material zum Klimaschutz in Landau. In jeder Sitzung gibt es Input von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlerin und Mitarbeitenden der Stadtverwaltung. Während des Verfahrens ist es wichtig, dass wir uns auf die Handlungsmöglichkeiten innerhalb der Stadt konzentrieren. Damit dies gelingt, können jederzeit Fragen geklärt werden.

Der Klimarat wird sich gemeinsam Wissen erarbeiten. Schön ist es, dass die Mitglieder als Expertinnen und Experten für ihre Lebenslage und mit ihrem persönlichen Blick auf die Stadt mitmachen. Dabei ist es ganz egal, wie lang Sie schon in Landau leben und welches Wissen Sie über den kommunalen Klimaschutz habe.

Wann erfahre ich, ob ich ausgelost wurde?

Die Bewerbungsphase endet am 18. August 2024. Danach werden die Interessierten mithilfe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universität in Landau ausgelost. Ob Sie dabei sind oder nicht, erfahren sie über Ihre angegebene E-Mail-Adresse nach den Sommerferien. Anfang September können Sie mit einer Rückmeldung von der Klimastabsstelle rechnen.

Wer sieht meine Daten in der Bewerbung? Sind die Angaben im weiteren Verlauf des Klimarats wichtig?

Ihre persönlichen Angaben in Ihrer Bewerbung werden von zwei Mitarbeitenden der Klimastabsstelle bearbeitet und anonymisiert und verschlüsselt an einen Wissenschaftler der Universität in Landau weitergegeben. Nur eine Person in der Klimastabsstelle kann die Verknüpfung zwischen Ihren persönlichen Angaben und Ihrer Losnummer herstellen, alle anderen Mitarbeitenden haben keinen Zugriff auf diese sensiblen Daten.

Wenn der Klimarat einmal besteht, spielen die Angaben in Ihrer Bewerbung keine Rolle mehr. Niemand wird Ihren Angaben Ihrer Person zuordnen können. Ab dem ersten Kennenlernen freuen wir uns, Sie als Mitglied im Landauer Klimarat begrüßen zu dürfen.

Auswahlverfahren

In der Südpfalzmetropole leben etwas weniger als 50.000 Menschen. Im Klimarat soll sich ein "Mini-Landau" zusammenfinden: Es diskutieren etwas mehr Frauen als Männer im Gremium, weil in unserer Stadt der Frauenanteil bei knapp 52 % liegt. Vier Personen im Rat werden zwischen 16 und 19 Jahre alt sein, drei Personen älter als 70 Jahre. Etwa drei von vier Landauerinnen und Landauern wohnen in der Kernstadt, daher sind im Klimarat auch sechs Personen aus den Stadtdörfern vertreten. 

In Landau leben rund 11.800 Personen mit Migrationshintergrund. Dementsprechend sollten im Klimarat fünf Personen sitzen, die selbst oder mindestens ein Elternteil von Ihnen nicht mit deutscher Staatsangehörigkeit geboren worden sind. Damit auch Menschen mit Behinderungen bzw. Beeinträchtigungen im Klimarat mitmachen, wird auch diese Information berücksichtigt. Daher sind bei der Auslosung die verschiedenen Merkmale einer Person wichtig. 

Wenn Sie sich also bewerben möchten, bitte machen Sie Angaben zu Ihrem Alter und Ihrem Geschlecht. Erzählen Sie gern ein wenig von sich. Folgende Fragen könnten Ihnen helfen:

  • Haben Sie einen Migrationshintergrund?
  • Wohnen Sie in der Kernstadt oder in einem Stadtdorf?
  • Haben Sie minderjährige Kinder oder Enkel?
  • Welchen höchsten Schulabschluss haben Sie?
  • Leben Sie mit einer Behinderung?
  • Und wie schätzen Sie ihre eigene wirtschaftliche Lage ein?

Welche Schritte muss ich bei der Bewerbung beachten?

  1. Sie laden das PDF-Dokument "Erklärung zur Verarbeitung personenbezogener Daten" herunter und füllen das Dokument mit Ihrem Namen, Ihrer Anschrift und Ihrer Unterschrift aus. 
  2. Dieses Dokument fügen Sie Ihrer Bewerbung per E-Mail als Anhang bei.
  3. Ihre Nachricht übersenden Sie dann einfach an die folgende E-Mail-Adresse: klimarat@landau.de

Besonders die letzte Frage ist nicht so leicht zu beantworten. Damit es Ihnen leichter fällt, möchten wir einen Hinweis geben: Charlotte ist Studentin und hilft nebenbei auf dem Landauer Wochenmarkt aus. Monatlich hat sie weniger als 1.500 Euro netto zur Verfügung. Sie möchte sich für den Klimarat bewerben und ordnet sich bei der letzten Frage im unteren Bereich ein. Noah arbeitet im Landauer Einzelhandel und verdient im Monat rund 2.500 Euro. Er kommt damit meistens gut zurecht, auch er möchte sich für den Klimarat melden. Nezaket ist Ärztin in Godramstein, hat monatlich über 3.000 Euro zur freien Verfügung und kann davon sehr gut leben. Alle drei schreiben eine Nachricht an klimarat@landau.de und schätzen ihre eigene finanzielle Situation kurz ein und übersenden die Einverständniserklärung zur Verarbeitung personenbezogener Daten. 

Erklärung zur Verarbeitung personenbezogener Daten

Klimarat und Datenschutz

Mit der Anmeldung zum Landauer Klimarat per E-Mail erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihre dort erfassten Daten gem. Landesdatenschutzgesetz Rheinland-Pfalz verarbeitet und gespeichert werden dürfen. Die Stadtverwaltung Landau in der Pfalz versichert hiermit, dass die Daten ausschließlich für den genannten Zweck verwendet werden. Ihre Daten werden nach Erfüllung des Zwecks gelöscht. Jede betroffene Person hat grundsätzlich das Recht auf Auskunft über die betreffenden personenbezogenen Daten (Art. 15 DSGVO), auf Berichtigung (Art. 16 DSGVO), Löschung (Art. 7 DSGVO), auf Einschränkung der Verarbeitung (Art. 18 DSGVO), auf Widerspruch (Art. 21 DSGVO) sowie das Beschwerderecht bei der zuständigen Datenschutzaufsichtsbehörde (Art. 77 DSGVO). 

Informationen nach Art. 13 DSGVO

Ich soll für die Bewerbung viele Angaben zu meiner Person machen. Weshalb ist das so?

In gewählten Gremien sind häufig bestimmte Bevölkerungsgruppen stärker vertreten, zum Beispiel Männer mit hohem Bildungsabschluss. Im Landauer Klimarat sollen möglichst vielfältige Perspektiven zum Thema Klima zusammenkommen. Damit dies auch gelingt, wird darum gebeten, dass bei der Bewerbung persönliche Angaben gemacht werden. Das betrifft unter anderem die Einschätzung der persönlichen wirtschaftlichen Lage. So haben Studien gezeigt, dass Menschen mit höherem Einkommen die Umwelt stärker belasten (eine Quelle finden Sie zum Beispiel hier).

Unterschiedliche Einstellungen zum Thema Klima sind nicht allein durch die demografischen Variablen einer Person zu erklären, aber mit diesem Verfahren möchten wir uns den unterschiedlichen Perspektiven in Landau bestmöglich annähern. Im Landauer Klimarat soll schließlich ein "Mini-Landau" abgebildet werden, das so vielfältig ist wie die Stadt selbst.

Ich bin unsicher: Wie sollte eine Bewerbung aussehen?

Eine Bewerbung könnte zum Beispiel so aussehen:

Betreff: Bewerbung für den Landauer Klimarat

„Hallo zusammen,

über eine Freundin habe ich vom Landauer Klimarat gehört. Das hört sich richtig gut an, ich möchte mich mit dieser E-Mail gern bewerben. Im Anhang finden Sie meine Erklärung zur Verarbeitung meiner personenbezogenen Daten. Mein Name ist Maria Kowalczyk und ich bin 21 Jahre alt. Seit zwei Jahren wohne ich im schönen Dammheim. Kinder habe ich selbst noch keine, aber dafür würde ich ihnen deutsch und polnisch beibringen. Meine Mutter ist nämlich in Krakau geboren. Nach meinem Realschulabschluss bin ich für meine Ausbildung nach Landau gezogen, daher bekomme ich ein normales Ausbildungsgehalt. Eine Behinderung habe ich nicht. Ich finde es aber schön, dass im Klimarat so viele unterschiedliche Menschen mitmachen sollen.

Ich freue mich schon auf eine Rückmeldung.

Viele Grüße

Maria Kowalczyk“

 

Oder auch so:


„Sehr geehrte Damen und Herren,

in der Presse habe ich einen Artikel über dieses neue Format gelesen. Ich finde, Landau braucht eine andere Form der Bürgerbeteiligung. Daher melde ich mich hiermit an und nehme am Losverfahren teil. Anbei erhalten Sie das unterschriebene Dokument zur Verarbeitung meiner personenbezogenen Daten. Mein Name ist Kurt Rosenthal, männlich, 78 Jahre alt und als Rentner noch viel mit dem Fahrrad unterwegs. Ich wohne in der Helmbachstraße im Horst, da könnte die Verbindung für Radfahrer in die Innenstadt viel sicherer gemacht werden. Nach dem Hauptschulabschluss habe ich eine Lehre zum Bäcker gemacht. Die meiste Zeit habe ich aber in Ludwigshafen in einem Autohaus gearbeitet. Meine Rente ist zwar klein, aber ich komme zurecht. Einen Migrationshintergrund habe ich keinen, ich wohne schon ewig in der Pfalz. Immer am Wochenende kommt mich meine Tochter mit ihrer Kleinen besuchen. Das sind die schönsten Tage. Vor ein paar Jahren hatte ich einen Unfall, daher muss ich jetzt im Alltag etwas langsamer machen.

Ich drücke die Daumen, dass mein Los gezogen wird.

Mit freundlichen Grüßen

Kurt Rosenthal“